Hühner

Hühner,

 

allgemeine Bezeichnung für die verschiedenen Rassen des Haushuhns. Als Haushühner werden alle vom Bankivahuhn abstammenden Hühnerrassen bezeichnet. Das zu den südasiatischen Haushühnern gehörende, bis 70 cm lange Bankivahuhn (Gallus gallus) ist von Kaschmir bis Südchina und Java verbreitet. Die ersten Haushühner sind in der Harappakultur nachgewiesen worden, in Ägypten und China etwa seit dem 15. Jahrhundert v. Chr., in Mitteleuropa seit der späten Hallstatt- und frühen La-Tène-Zeit. Haushühner unterscheiden sich v. a. in Färbung und Zeichnung des Gefieders. Gemeinsame Merkmale sind beim Hahn der fleischige, rote Kamm und Kehllappen, sichelförmige Schwanzfedern und der Sporn am Lauf. Die in der Regel weißen Eier werden etwa 20-21 Tage bebrütet; Brüten und Führen der Jungen geschehen nur durch die Henne. Bei frei laufend gehaltenen Haushühnern besteht eine typische Hackordnung. - Haushühner spielen eine wichtige Rolle bei der Proteinversorgung. In Deutschland werden Haushühner zur Eier- und Fleischproduktion überwiegend in Massentierhaltung gehalten.

 

Die rd. 150 Rassen lassen sich in fünf große Gruppen zusammenfassen: Legerassen mit einer Legeleistung von bis zu 300 über 60 g schweren Eiern pro Huhn im Jahr, z. B. Deutscher Langschan (v. a. schwarz mit grünem Schimmer), Blaue Andalusier (taubenblau, die einzelnen Federn meist schwarz gesäumt), Leghorn (reinweiß), Rhodeländer (Gefieder in glänzendem Dunkelrot), Italiener (zahlreiche Farbschläge) und Deutscher Sperber (Gefieder gesperbert, jede Feder schwarz und lichtblau quer gebändert). Zwierassen (Zwiehühner) werden zur Eier- und Fleischproduktion gezüchtet, z. B. Deutsches Reichshuhn (verschiedene Farbschläge, oft reinweiß), Plymouth Rocks (verschiedene Farbschläge: u. a. jede Feder gleichmäßig schwarz und zart blaugrau quer gestreift, tiefschwarz, reinweiß oder gelb, auch rebhuhnfarben), Sussex (verschiedene Farbschläge), Nackthalshühner (mit federfreiem, rothäutigem Hals; geierähnlichem Aussehen; Gefieder grün glänzend schwarz, reinweiß, gesperbert, rot, gelb oder graublau), Rheinländer Huhn (verschiedene Farbschläge), Wyandotten (viele Farbschläge). Fleischrassen dienen v. a. der Fleischgewinnung (sie werden bis 6 kg schwer), z. B. Dorkinghuhn (eine der ältesten Haushuhnrassen, bis 55 v. Chr. nachweisbar; mit doppelter Hinterzehe; verschiedene Farbschläge), Blausperber (Gefieder schwarzblau gesperbert), Orpingtonhuhn (viele Farbschläge). Zierhühner (z. B. Zwerg- und Haubenhühner) werden nur zu Liebhaberzwecken gehalten. Für Hahnenkämpfe werden die Kampfhühner gezüchtet (z. B. Malaienhuhn, Jokohamahuhn, Phönixhuhn).